Handlungsfelder

Handlungsfeld Gesundheit

Herausforderungen für die Dorfregion

In der Stadt Bremervörde befindet sich ein Krankenhaus mit Notfallversorgung und nur durch die Nähe zur dieser Stadt ist die medizinische Versorgung in den MOHNI-Dörfern gesichert. In Zukunft wird mit einem weiteren Ärzterückgang in ländlichen Räumen gerechnet und die ärztliche Versorgung in den Dörfern wird dann nicht mehr ausreichend sein. 

Ziele des Handlungsfeldes Gesundheit

Erhaltung und Verbesserung der medizinischen Versorgung. Ärztliche Leistungen sollen für alle Dorfbewohner*innen verfügbar gemacht werden. Dazu müssen die Anbindung und der Zugang verbessert werden.

Was ist geplant?

Zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Gebiet der Dorfregion MOHNI soll eine mobile ärztliche Versorgung entwickelt werden. Dies könnte durch einen Shuttle-Service zu entfernten Arztpraxen, digitale Gesundheitsangebote, eine mobile Hausarztpraxis oder feste Sprechstunden in mehreren Dörfern gelingen. Die Prävention im Gesundheitsbereich spielt eine zentrale Rolle, um das Wohlergehen der Einwohner*innen zu fördern. Der Aspekt der Gesundheitsprävention mit Sport und Bewegung soll u.a. durch die Förderung der Mitgliedschaft in Sportvereinen angeregt werden. Dazu wird eine Vernetzung und Kooperation der Sportvereine in der Dorfregion angestrebt.  

Ziele

  • Erhaltung der medizinischen Versorgung
  • Prävention
  • Gesunde Ernährung

 

Handlungsfeld Kinder & Jugendliche

Herausforderungen für die Dorfregion

Der Anteil der Personen unter 25 Jahren machte im Jahr 2019 nur knapp 1/4 der Gesamtbevölkerung der Dorfregion aus. Hier ist ein Rückgang in der Altersgruppe der 18-24-Jährigen (von 7,1% auf 6,4%), der Altersgruppe der 14-17-Jährigen (von 6% auf 4,1%), sowie der Altersgruppe der 6-13-Jährigen (von 7,4% auf 6,7%) zu erkennen. Die Anzahl der Kleinkinder bis 5 Jahre ist in den letzten Jahren minimal von 5,7% auf 5,9% gestiegen (wenngleich auch hier zwischenzeitlich ein Rückgang zu erkennen war).

Ziele des Handlungsfeldes Kinder & Jugendliche

Ziel des Handlungsfeldes ist die Entwicklung eines kinderfreundlichen Klimas. Es sollen Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, um diese in der Region zu halten, bzw. den Zuzug für Familien attraktiver zu gestalten. Das Handlungsfeld umfasst auch die Partizipation von Kindern und Jugendlichen an den Dorfentwicklungsprozessen, sodass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse einbringen können, denn insbesondere sie sind von den Entscheidungen, wie sich ihr Dorf in Zukunft entwicklen soll, betroffen. Wenn sie ihre Region selbst kinder- und jugendgerecht mitgestalten, z.B. durch Bauen, Bemalen oder Einrichten, wird die Identifikation mit dem Lebensort gesteigert, und die Gestaltung wird den Bedürfnissen der unterschiedlichen Altersgruppen gerecht, die Erwachsene nicht immer kennen. Auch können Kinder und Jugendliche durch ihre andere Denkweise ganz neue Blickwinkel eröffnen. Die Entscheidungsfindung soll auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ erfolgen. Vorstellbar wären z.B. Kinderkonferenzen - und Versammlungen, Jugendforen oder Runde Tische. Hierbei werden gleichzeitig unmittelbar demokratische Erfahrungen gesammelt und das politische Engagement der Kinder und Jugendlichen gestärkt. Außerdem können sie die Auswirkungen ihres Engagements besser nachvollziehen und werden so Expert*innen in eigener Sache. Aber diese Beteiligungsverfahren benötigen eine professionelle Begleitung und sollten bei zeitlich, räumlich und inhaltlich begrenzten Projekten erprobt werden, da langwierige Prozesse demotivierend wirken könnten. Eine Beteiligung ist also bei einer konkreten Planung ratsam. Wichtig ist auch, dass es sich nicht um sog. "Alibi-Veranstaltungen" handelt, sondern eine reale Mitbestimmung möglich ist.

Was ist geplant?

Das Jugendzentrum soll unter der pro-aktiven Mitwirkung der Jugendlichen neu gestaltet werden. Auch im Bereich Freizeit und Tourismus sollen Möglichkeiten für junge Menschen geschaffen werden, sich aktiv in die Planung und Ideen-Entwicklung einzubringen. Der erste Schritt ist eine Ist-Analyse, die untersucht, welche Angebote bereits in welchem Umfang vorhanden sind, sowie eine Bedarfsanalyse. Darauf aufbauend sollen weitere Aktivitäten angeboten werden. Zentrale Umsetzungsschritte bestehen aus der Akquirierung von Mitgliedern für die Kinder- und Jugendgruppe, der Organisation von Veranstaltungen und der Überprüfung der bestehenden Busverbindungen in Bezug auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen.

Ziele

  • Aktive Kinder- und Jugendbeteiligung bei Planungsprozessen
  • Veranstaltungen mit Übernachtungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
  • Aktionen mit Themenbezug zu Naturschutz und regionalen Produkten

 

Handlungsfeld Landwirtschaft

Herausforderungen für die Dorfregion

Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Faktor und Arbeitgeber in der Dorfregion. Allerdings führt ein anhaltender Strukturwandel in der Landwirtschaft zu einem Rückgang der Zahl der Landwirtschaftsbetriebe. Leerstand und Unternutzung von ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden sind erkennbar. Zudem hat die Dorfregion mit ökologischen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu kämpfen.

Ziele des Handlungsfeldes Landwirtschaft

Ziel der Aktivitäten ist es, neben der Lösung bzw. Vorbeugung von Konflikten zwischen Landwirt*innen und Einwohner*innen, auch neue Konzepte für eine naturnahere Landwirtschaft anzuregen.

Was ist geplant?

Im Vordergrund steht, nachhaltige Konzepte in die Landwirtschaft einzubringen und zu etablieren. Die Landwirt*innen und Bewohner*innen sollen zusammengeführt und die dafür notwendige Kommunikation angeregt werden. Es soll vor allem mittels Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Betriebsbesichtigungen, soziale Medien, Zeitungen) Transparenz für landwirtschaftliche Maßnahmen erzeugt werden.

Ziele

  • Öffentlichkeitsarbeit – Hofführungen
  • Aufklärung über durchgeführte Maßnahmen
  • Erläuterungen über Abläufe in Nicht-EU-Ländern

 

Handlungsfeld Mobilität

Herausforderungen für die Dorfregion

Die Verkehrsanbindung an überörtlich bedeutende Verkehrswege sowie die ÖPNV-Anbindung in der Dorfregion, welche zurzeit auf Grundlage der Schulbusbeförderung durch den Landkreis gewährleistet wird, sind unzureichend (der nächstliegende Autobahnanschluss liegt in 50 Kilometer Entfernung). Daraus resultieren Mobilitätsprobleme für alle Altersgruppen.

Ziele des Handlungsfeldes Mobilität

Die Anbindung der Dorfregion an den überregionalen Verkehr soll verbessert werden. Den innerregionalen Moblilitätsbedürfnissen sollen durch nachhaltige Mobilitätsformen mit einem entsprechenden Infrastrukturangebot nachgekommen werden. Durch diese Maßnahmen sollen die Abhängigkeit vom Auto reduziert und gesundheitspräventive Maßnahmen unterstützt werden.

Was ist geplant?

Die überregionale Anbindung kann durch die Einrichtung einer Fährverbindung über die Oste erreicht werden. Zur Verbesserung der innerregionalen Mobilität werden Maßnahmen im ÖPNV angestrebt. Ein die Ortschaften verbindendes Wegekonzept soll die Grundlage für ein attraktives Rad - und Fußwegenetz legen. An den Spazierrouten sollen Rastplätze entstehen, die Ruhe- und Kommunikationsbereiche darstellen.

Ziele

  • Flexibilität
  • Verbesserte Befahrbarkeit

 

Handlungsfeld Tourismus & Freizeit

Die Dorfregion ist geprägt von Landwirtschaft und Grünlandnutzung. Insbesondere entlang der beiden Flüsse Oste und Mehe gibt es eine erholungswirksame Landschaft. Als Sehenswürdigkeit gelten generell die typischen Moorhufensiedlungen nach J.C. Findorff, das Mehedorfer Heimathaus, das Findorff-Haus und Findorff-Grabmal in Iselersheim, die Hügelgräber rund um den Plietenberg in Hönau-Lindorf und der historische Kornspeicher in Nieder Ochtenhausen, an dem auch der 20km lange Nordpfad "Vörder See - Osteland" vorbeiführt. Durch die Dorfregion führen auch die Radwege "Oste-Kulturroute" und "Deutsche Fährstraße". An gastronomischen Einrichtungen gibt es 3 Gasthöfe in der Region, von denen einer auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Hinzu kommen mehrere Ferienhäuser und -appartements.

Ziel des Handlungsfeldes Tourismus

Zusammenführung und Stärkung der Dörfer durch touristische Angebote.

Was ist geplant?

Wir haben viele Ideen für den Bereich Tourismus und Freizeit! Zum Beispiel wünschen wir uns einen Ausbau des bestehenden Radwegenetzes, so dass ein Rundweg entsteht, der alle 5 MOHNI-Dörfer quert. Am Wegesrand sollen Schutzhütten entstehen. Es gibt außerdem die Idee, einen Platz zu gestalten, an dem Tourist*innen und Einwohner*innen Gemeinschaft erleben können sowie die Initiierung eines Bildungszentrums. Desweiteren soll das bestehende Drei-Landkreis-Eck in Wert gesetzt werden.

Ziele

  • Schaffung von Radwegen und Rastmöglichkeiten (für Zwei- und Vierbeiner)
  • Förderung der Gastronomie
  • Verbreitung von ortsübergreifenden Informationen

 

Handlungsfeld Versorgung

Herausforderungen für die Dorfregion

Besondere Besorgnis in der Dorfregion besteht über den Rückgang der Einkaufs- und Versorgungseinrichtungen. In den Ortschaften gibt es derzeit zwei Bäckereien, einen Hofladen sowie einen kleinen Lebensmitteleinzelhandelsbetrieb. Die Grundversorgung der Bevölkerung ist durch zentrale Einrichtungen in der Stadt Bremervörde gewährleistet.

Ziele des Handlungsfeldes Versorgung

Die noch vorhandenen Dorfläden sollen erhalten bzw. neue geschaffen werden, damit für die Menschen vor Ort kurze Versorgungswege gewährleistet werden.

Was ist geplant?

Wichtiges Element ist die Beteiligung und Einbindung der Einwohner*innen zur Stabilisierung von bestehenden bzw. Schaffung von neuen Einrichtungen mit Gütern des täglichen Bedarfs. Um vorhandene Nahversorgungmöglichkeiten zu erhalten, sind Gespräche mit den Inhaber*innen bestehender Läden sowie die Ausarbeitung von existenzsichernden Konzepten geplant.

Ziele

  • Erhaltung & Schaffung von Dorfläden
  • Ausbau von Betreuungsangeboten
  • Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen

 

Handlungsfeld Siedlungsentwicklung & Wohnen

Herausforderungen für die Dorfregion

In der Region fehlt es an Wohnmöglichkeiten für Singles und junge Familien. Zurzeit scheint es so zu sein, dass ein Überhang an Nachfrage besteht. Dieser bezieht sich sowohl auf kleinere Wohnungen als auch auf Bauplätze. Als Folge ziehen insbesondere junge Menschen und Familien aus der Dorfregion weg und die Herausforderungen des demographischen Wandels spitzen sich zu.

Ziele des Handlungsfeldes Siedlungsentwicklung & Wohnen

Ziel ist es, vor allem junge Menschen durch geeignete Wohnangebote in der Region zu halten. Somit soll einer Überalterung der Region und den Schwierigkeiten des demographischen Wandels entgegen gewirkt werden.

Was ist geplant?

Da junge Menschen in der Region bleiben möchten, soll entsprechend Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen von MOHNI sollen freie Bauplätze bzw. ungenutzter Wohnraum kartiert und Konzepte für mögliche Investor*innen erarbeitet werden. Die Ergebnisse werden in die Bauleitplanung einfließen. Alte Gebäude- und Flächenstrukturen können sowohl umgenutzt, als auch neue Flächen erschlossen werden. Die Innenentwicklung hat immer Vorrang gegenüber der Flächennutzung im Außenbereich. Es werden Gespräche mit der Stadtverwaltung, den Ortsrät*innen und den Ortsbürgermeister*innen geführt und Ortbegehungen durchgeführt.

Ziele

  • Schaffung von Wohnraum und Bauplätzen
  • Ermöglichung von altersgerechtem Wohnen
  • Nutzung von ungenutzten Potentialen